Keller

Noch immer hielt sie seinen Arm fest und lief so lautlos es ging mit ihm die Treppen runter. Das Licht hatte sie oben schon angemacht und alles sah sehr verstaubt und düster aus. Die Spinnweben hingen überall und es roch so typisch nach Keller. Panisch suchte sie den Baseballschläger und gab ihn Stiles. Doch wie aus dem nichts ging das Licht aus. Voller Angst drehte sie sich um und drückte Stiles fest an sich.

Sie werden uns wahrscheinlich alle töten.

Lydia versuchte ihr weinen zu unterdrücken.

Er hätte gar nicht oben bleiben können, weil sie ihn einfach mitgezogen hatte. Das Haus wirkte gar nicht so, als sähe der Keller so aus. Hier schien nicht wirklich oft jemand runter zu kommen. Er nahm den Schläger entgegen, als plötzlich das Licht ausging. In sekundenschnelle ging ein kleines Notlicht im Keller an.

"Was war das?", fragte er und da war war Lydia schon an ihm dran.



Sie hatte richtig Angst, aber das konnte er verstehen, denn er wusste auch nicht, was auf einmal los war.

"Ich werde mal nachsehen", sagte er und ließ sie los, "Bleib du hier."

Er ging die Treppe hoch, den Baseballschläger fest in der Hand und bereit zuzuschlagen, falls jemand da war. Er hörte nichts und er sah jetzt auch nichts mehr, außer ein leichtes Licht, das aus dem Keller kam.

Brian hatte dieses Mal eine neue Aufgabe von seinen Leuten bekommen. Er wusste das es nur Menschen waren und es sehr schnell gehen würde. Zum Glück musste er keine töten. Als er der Villa näher kam sah er sich um, ein paar mal flog im etwas um, deswegen konnten sie auch die lauten Geräusche hören. Normalerweise war er sehr leise, doch heute war einfach nicht sein Tag. Er öffnete die Tür und sah sich vorsichtig um. Es wunderte ihn warum keiner die Tür verriegelt hatte, aber umso besser für ihn. Er konnte die beiden im Keller hören und versuchte den Stromschalter zu finden, es dauerte nicht lange und schon hatte er in nach unten gedrückt. Das Licht ging aus und er konnte umso besser sehen.

Dann sehen wir mal, was die kleinen Gören vorhaben. Das Mädchen alleine wäre mir viel lieber gewesen.

Da sich Brian auch noch unsichtbar gemacht hatte, war es für Stiles unmöglich ihn zu sehen. Er blieb seitlich bei der Tür stehen und wartet bis er endlich weiterging, schließlich wollte er zu Lydia. Wenn ihm der Junge jetzt keinen Ärger machte, würde er ihn verschonen.

Stiles ging weiter, doch er hörte nichts. Dann holte er mit seiner anderen Hand sein Handy raus und schaltete die Taschenlampe ein. Aber sehen konnte er auch nichts. Er stand jetzt bei einem Lichtschalter und wollte das Licht anmachen, aber es ging nicht. Also ging er wieder zurück zur Kellertür.

"Ich glaube es ist ein Stromausfall, wo ist euer Sicherungskasten?", sagte er etwas lauter, damit sie ihn auch hören konnte.

Panisch lehnte sie sich an die Wand und versuchte nicht völlig durchzudrehen.

Wenn das nur ein Witz war und es irgendjemand von unserer Schule bringe ich ihn eigenhändig um.

Vorsichtig ging sie ein paar Schritte nach vorne. Ihre Beine schlotterten richtig und sie versuchte sich zu beruhigen.

Wo ist nur Stiles?

Sie traute sich kein einziges Wort zu sagen, doch dann sagte Stiles etwas. Im Vorraum ist ein kleiner Kasten, er ist gar nicht zu übersehen.", flüsterte sie.

Während Stiles ein paar Schritte nach vor ging, wollte Brian an ihm vorbei doch er wartete zu lange und Stiles war schon wieder bei der Kellertür.

Toll, jetzt muss ich ihn wohl irgendwie beseitigen.

Wiederwillig ging er auf ihn zu und er schlug ihn bewusstlos, der Baseballschläger flog die Treppe runter und es knallte laut auf den Boden auf. Stiles legte er einfach neben der Tür hin und lief nach unten. Jetzt konnte man die Treppen knarren hören, es wunderte ihn nicht, dass sie nicht durchbrachen. Als er neben ihr stand machte er sich wieder sichtbar. Er nahm mit einer Hand ihr Gesicht und zog es zu ihm.



"Keine Sorge, ich werde dich nicht töten.", flüsterte er ihr zu. "Du wirst für mich ein kleines Experiment durchführen.", sagte er und lächelte.

Plötzlich hörte sie etwas und dann krachte der Baseballschläger die Treppen runter. Sie erschrak so sehr, das sie kurz aufschrie. Doch lange konnte sie nicht überlegen, dann hörte sie laute Schritte nach unten kommen.

"Stiles?!", schrie sie hysterisch doch es war keiner zu sehen.

Wie aus dem nichts spürte sie eine Hand auf ihrem Gesicht und ein Mann stand neben ihr. Voller Angst fing sie an zu weinen.

"Bitte, ich gebe ihnen mein ganzes Geld, aber bitte verschonen sie uns.", flehte sie ihn an.

Hat er Stiles getötet?

"Ich brauche dein Geld nicht Schätzchen, sonst wäre ich eingebrochen wenn du nicht hier gewesen wärst.", meinte er und lachte.

Brian drückte sie gegen die Wand und stand nun vor ihr.

"Keine Sorge, dein Freund macht nur ein Nickerchen.", versicherte er ihr.



"Bitte machen Sie das nicht!", jammerte sie ihn an.

Mittfühlend sah er sie an und nahm etwas aus der Hosentasche, er stopfte ihr etwas in den Mund und zwang sie dazu es zu schlucken.

"Je schneller du es schluckst, desto schneller bin ich weg.", sagte er und grinste sie an.

Letztendlich schluckte sie alles hinunter und war völlig fertig. Mit einem Siegeslächeln verschwand er und sie rannte zu Stiles nach oben. Noch immer lag er Bewusstlos auf den Boden und sie lehnte ihn an die Wand.

"Stiles! Stiles!", schrie sie ihn an.



Mit ihren Nerven war sie komplett am Ende und sie fing an auf seiner Schulter bitterlich zu weinen.

Was hat er nur mit ihm getan?

Er spürte einen schnellen aber schmerzhaften Schlag, fiel zu Boden und lies dabei den Schläger aus der Hand aus. Dann bekam er mit, wir jemand an ihm zog und es warm war an seiner Brust. Das weinerliche Klagen von Lydia hörte er nun auch. Sie war es, sie war bei ihm und weinte. Jetzt schaltete er sofort.

"Lydia, geht es dir gut?", fragte er sofort nach, wie es ihm ging war erst einmal nebensächlich. Er hatte nichts mitbekommen von dem, was noch passiert war. Das Licht ging immer noch nicht, aber er konnte leichte Umrisse von ihr erkennen durch das Licht, das vom Keller her leicht hoch leuchtete.

Als sie seine Stimme hörte beruhigte sie sich und sah ihn an. Ihre Tränen liefen noch immer über ihre Wangen.

"Was hat er mit dir gemacht?", fragte sie verweint.

Ihr Herz fühlte sich so an als würde es gleich aus ihrem Körper springen.

"Er..er", brachte sie nur wieder heraus und sie versuchte ihr Weinen zu unterdrücken.

"Er hat mich wohl nur außer Gefecht gesetzt, was ist mir dir? Hast du ihn gesehen?", fragte er nach und legte seine Hand an ihre Wange, mit seinem Daumen berührte er sogar ihren Mund, sie sah gar nicht gut aus.



"Lydia was hat er gemacht?", fragte er sie jetzt, denn er konnte sehen, dass irgendwas war.

Verängstigt sah sie ihn an. Es tröstete sie ein wenig, wie er mit seinen Fingern über ihren Mund fuhr.



"Der Mann hat von einem Experiment geredet und ich musste etwas schlucken, ich glaube es war eine Pflanze, aber ich bin mir nicht sicher. Er will...das ich sein Experiment bin."

Entgeistert sah sie ihn an. Es würde sie nie mehr wieder allein sein wollen.

"Aber warum ich?", fragte sie ihn. "Du wirst mich bestimmt für verrückt erklären, aber er war unsichtbar und plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Gesicht und er stand neben mir.", erzählte sie ihm.

Kaum dachte sie, sie musste nicht mehr weinen, kullerten ihr wieder die Tränen herunter.

"Du musst mir glauben Stiles."

Lydia erzählte ihm, was passiert war und es hörte sich unglaublich an. Doch sie hatte keinen Grund ihn anzulügen.



"Ich glaube dir Lydia!", versicherte er ihr. Noch immer hatte er seine Hand an ihrer Wange, doch die nahm er jetzt langsam runter.

"Zuerst sollte ich das Licht anmachen", meinte er und stand auf. Sein Handy lag neben ihm, das nahm er und leuchtete sich bis zum Sicherungskasten, um den Strom im ganzen Haus wieder anzuschalten. Als es wieder hell war, ging er wieder zu Lydia und half ihr auf.

"Spürst du irgendwas?", fragte er sie.

Stiles stand auf, nahm sein Handy und ging zum Sicherungskasten. Er machte das Licht an und half danach Lydia beim aufstehen. "Danke."

"Nein, ich spüre im Moment gar nichts. Vielleicht ist das noch der Schock."

Ich werde die Villa bald vermeiden, ich drehe hier sonst noch durch.

"Glaubst du er hat mir Gift verabreicht?"

"Er sagte, du sollst sein Experiment sein. Wieso sollte er dir dann Gift geben? Das glaube ich nicht."

Stiles fragte sich, wieso gerade Lydia und vor allem wie er unsichtbar sein konnte. Es hörte sich sehr unglaubwürdig an, aber ohne einen Zweifel glaubte er ihr.

"Das erklärt aber auch, wieso ich niemanden gesehen habe. Ich konnte ihn gar nicht sehen."

"Keine Ahnung. Wieso bricht er überhaupt ein und verabreicht mir etwas. Er wollte nicht einmal Geld. Wir müssen es deinem Vater sagen."

Vielleicht kann die Polizei ihn ja finden.

"Ich weiß wie er ausgesehen hat. Er hat sich mir gezeigt, ich weiß das hört sich unglaublich an, aber es war so."

Was hat er mir nur verabreicht?

"Wir sagen ihm aber besser nicht, dass er nach jemandem Ausschau halten soll, der sich unsichtbar machen kann!"



"Ich rufe ihn gleich an!", meinte er und wählte die Nummer seines Dads und erzählte ihm was passiert war. Dann legte er auf.

"Er kommt mit ein paar Kollegen vorbei, sie schauen sich alles genauer an, ob sie irgendwelche Spuren entdecken!"

Es dauerte nicht allzu lange, da kamen drei Polizeiautos. Eines davon war sein Dad und sie kamen rein.

"Was ist genau passiert?", fragte er Stiles nachdem er seine zwei Kollegen aufgeteilt hatte sich umzuschauen. Dann nahm er ihn etwas zur Seite, "Wieso warst du überhaupt hier?"

"Lydias Auto ist nicht angesprungen, da habe ich ihr angeboten sie nach Hause zu fahren. Sie hat mich auf eine heiße Schokolade eingeladen und wollte, dass ich da bleibe, weil sie Angst hatte. Als wir dann Geräusche gehört haben, sind wir in den Keller gegangen, um einen Baseballschläger zu holen. Das Licht ging aus, naja der ganze Strom war aus, bis auf das Notlicht im Keller. Da bin ich hochgegangen und wollte nachschauen. Als ich sie gefragt habe, wo der Stromkasten ist, hat mich irgendjemand außer Gefecht gesetzt und als ich wieder aufwachte, saß Lydia bei mir. Sie sagte er wollte kein Geld, sondern er habe sie irgendetwas essen lassen und meinte, sie sei sein Experiment."

Aufmerksam hörte sein Dad ihm zu. Dass sich der Typ unsichtbar gemacht hatte, ließ Stiles aus. Wer würde ihm das schon glauben? Noah sah zu Lydia und drehte sich zu ihr.

"Es wäre besser, wenn ihr beide ins Krankenhaus fahrt. Da kann sich jemand anschauen, was du schlucken musstest und Stiles, jemand sollte sich deinen Kopf mal anschauen. Wir sehen uns hier um."

Stiles nickte verständnisvoll und sah zu Lydia.

"Und Lydia, wenn du möchtest, kannst du bei uns übernachten", fing er an zu reden und sah dann zu seinem Sohn, "Stiles schläft selbstverständlich auf der Couch im Wohnzimmer!"

Achja, das Gespräch, was Stiles mit seinem Vater nicht führen wollte, das meinte er jetzt. Sein Vater hatte auf jeden Fall damit Recht, dass sie sich das anschauen lassen sollten. Er nahm sie bei der Hand und ging mit ihr zu seinem Auto, dann fuhren die beiden ins Krankenhaus.