Schlafzimmer

"Das Bett und der Schrank steht schon. Hier kannst du den Karton abstellen und die anderen auch. Das wäre sehr freundlich von dir. Das Bett müssten wir uns zu dritt teilen, und ich habe nur die große Decke die auf dem Bett liegt, das andere Zeug wird erst morgen geliefert. Wenn euch das nichts ausmacht könnt ihr gerne hier schlafen."

Ich schlafe bestimmt nicht in der Mitte. Wer weiß was dem noch einfällt.

Lilith öffnete den Schrank und nahm den Karton von Jay ab. Sie riss ihn auf und fing an ihre Sachen einzuräumen.

"Wenn du Durst hast kannst du dir gerne etwas zu trinken oder zu essen holen.",sagte sie zu Faith.

"Also mir macht das gar nichts aus. Außer wenn ich in der Mitte schlafe, das halte ich nicht aus."

Faith nahm sich aus den Karton auch ein paar Sachen heraus und hing es auf die Kleiderhaken.

"Du hast wunderschöne Kleider und generell so schöne Sachen. Wie geht's dir eigentlich mit Peter? Hat er dich endlich gefragt? Er konnte dich ja keine Sekunde aus den Augen lassen, weil er dich so attraktiv fand."

Das letzte mal als die beiden geredet hatten, hatte Lilith einen Schwarm.

"Auf jeden Fall, ich habe keinen gefunden der für mich in Frage kommen würde."

Jay sah den Karton mit Unterwäsche drauf stehen. Grinsend ging er hin und öffnete ihn.
Er holte einen ganz normalen Bh raus und runzelte die Stirn.

"Naja, also ich hätte dir mehr Geschmack zugetraut. Wo kommen die Sachen hin?" fragte er gleich darauf.

"Mir macht es nichts aus in der Mitte zu schlafen. Ich kuschle mich gerne zwischen euch Ladies. " Jay musste lachen.

"Ihr könnt gerne weiter über deine Jungs reden, stört mich gar nicht."

"Nein, ich habe gesagt er soll mich in Ruhe lassen. Außerdem habe ich es mit den Männern aufgegeben. Es verlieben sich nur gestörte in mich und das brauche ich wirklich nicht."

Peinlich berührt nahm sie Jayden den BH weg und versuchte sich zu verteidigen. "Ich glaube das geht dich gar nichts an, welche Unterwäsche ich trage."

Sie legte ihren BH in die Schublade und nahm sich selbst den Karton.

"Du kannst gerne meine Kleider aufhängen.", meinte sie und versuchte dabei ein lächeln zu zeigen.

Die Bemerkung mit den Jungs ignorierte sie einfach.

"Von mir aus kannst du in der Mitte schlafen, aber wenn du mich berührst breche ich dir alle Knochen."

Jayden ließ sich den BH aus der Hand nehmen.

"Du brauchst nicht so schnippisch zu sein. Es ist keine Schande keine gute Unterwäsche zu haben. Ich kann gerne mit dir einkaufen gehen."
Er sah zu seiner Schwester.

"Ich bin ein guter Berater stimmts Schwesterherz?" Danach setzte er sich aufs Bett und sah die Beiden an.

"Warum war den dein Ex ein Gestörter?" wollte er interessiert wissen.

"Nein, Danke. Auf das kann ich sehr gerne verzichten. Ich weiß jetzt warum du mir deinen Bruder nicht vorgestellt hast. Ich kenne jetzt den Grund.", meinte sie und räumte die Schachtel fertig aus.

Als sie fertig war drehte sie sich zu Jay um und sah ihn an. Sie fragte sich ob er ihr die Frage ernsthaft stellte oder ob es nur eine Scherzfrage war, aber es hatte den Anschein, als wollte er es wirklich wissen.

"Naja, es hat eben viele Sachen gegeben die einfach nicht gepasst haben. Ganz ehrlich ich will nicht mehr über ihn reden. Wie geht es dir mit Beziehungen? Wahrscheinlich läuft bei dir alles wie am Schnürchen oder?"

Eigentlich war Jayden ganz nett, nur er war ihr ein bisschen zu aufdringlich und zu ehrlich, aber vielleicht brauchte sie das ja auch.

Jayden legte sich ausgebreitet und gemütlich aufs Bett und sah Lilith an.
"Ach ja und der wäre?" fragte er belustigt.

"Beziehungen werden überbewertet. Ich nehme mir was ich will und bis jetzt hat sich noch nie jemand beklagt. " meinte er achselzuckend dazu.

Meistens lauft es halt so ab, dass er ein Mädchen irgendwo kennen lernt, er kurz mit dieser zusammen ist und nach ein paar Tagen ist er wieder Single.
Wieso sollte er sich ja auch was festes suchen, wenn ihn so viele Mädchen wollen.

"Ich denke, du hast nicht so viel Auswahl an Jungs, wie ich an Mädchen." Das war jetzt nicht böse gmeint, nur eine feststellung.

"Frag, deine Schwester. Die kann dir bestimmt einen Aufsatz darüber verfassen.", gab sie ihm als Konter.

Als Jayden das gesagt hatte war sie erst einmal sprachlos. Gerade vorher wollte sie sich doch entschuldigen, weil sie so schroff gewesen war doch das jetzt war zu viel des guten. Jetzt wollte sie sich doch nicht bei ihm entschuldigen. Er wollte sich wirklich mit ihr anlegen und das konnte er gerne haben.



"Das dachte ich mir schon. Du bist wieder einmal eine Sorte von diesen Jungs."

Lilith setzte sich auch auf das Bett und sah ihn an.

"Weißt du? Eines sag ich dir. Es kommt nicht darauf an, wie viele Mädchen oder Jungs man schon gehabt hat, sondern darauf, dass man eine Person will, bei der du dich einfach sicher fühlst und du weißt er würde alles für dich tun und du ihn mit all seinen Schwächen und stärken liebst. Natürlich sollte für die andere Person das selbe gelten. Von mir aus kannst du 100 Mädels mehr haben als ich Jungs gehabt habe, aber wenn ich nur auf die Zahlen blicken würde, dann wäre mir nur schlecht dabei und würde mich fragen was mein Leben für einen Sinn hat."

Faith hatte bis jetzt nichts mehr gesagt und einfach den Kleiderschrank eingeräumt. Was hatten die beiden den für ein Problem? Sie drehte sich zu den beiden um und sah sie an.

"Jayden, kannst du bitte aufhören sie so anzumachen? Sie hat dir gar nichts getan.", meinte sie und konnte nicht glauben, warum sich die beiden nicht wirklich verstanden.

Faith setzte sich einfach zwischen Jay und Lillith.

"Wie wäre es, wenn du dich abreagierst?", bot sie ihm an.

"Welche Sorte Jungs meinst du den?" fragte er einfach so drauf los.

Eine sehr interessante Freundin hat meine Schwester hier. Mal schauen wie weit sie sich noch raus reden kann.

Als Lilith das sagte, war er kurz sprachlos und fing dann an zu grinsen.
"Sieh mal einer an. Eine kleine Romantikerin ist hier. Schätzchen wach auf, das hier ist die Realität."

Faith mischte sich in diesem Moment auch ein.
"Heiij, ich sage nur meine Meinung. Und ich mache sie bestimmt nicht an, sie ist nicht mal mein Typ." verteidigte er sich.

Langsam reichte es ihm, mit zwei Ladies im Raum zu sein.
Als im seine Schwester dies anbot. Fing er an zu grinsen.

"Du kennst mich doch noch immer am besten. " Er beugte sich zu seiner Schwester und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Ich bin dann mal draußen. "

Jayden ging nach unten und holte sich seine Sachen raus und zog sich schnell etwas anderes an. Danach ging er nach draußen in den Garten.

Nachdem Jay draußen war, war sie richtig aufgewühlt und wusste nicht was sie sagen sollte.

Was hat er eigentlich? Ich habe ihm rein gar nichts getan. Zum Glück gefalle ich ihm nicht, der würde mich sonst so extrem aufregen. Nur einen Tag, dann sehe ich diesen Kerl nie mehr wieder.

"Ich gehe auch mal an die frische Luft, das ist mir doch ein bisschen zu viel des guten."

Dann ging sie in den Garten um sich dort auf ihre Lieblingsschaukel zu setzen.

Faith hatte alles fein säuberlich eingeräumt und ging nach unten. Dann stöberte sie in den ganzen Zimmern herum, denn sie wollte gewappnet sein, wenn Kai sie wirklich fand. Vielleicht konnten sie sich ja verstecken ohne, dass er sie fand. Sie wollte wissen wo Jay und Lily waren und ging raus um sie dort zu suchen.

Mit dem Bademantel kam sie in das Zimmer und sah kurz Jay an.

"Du kannst jetzt duschen gehen.", meinte sie und sah dann zu Faith.

Faith hatte sich schon ein schönes Kleid ausgesucht und zeigte es den beiden.

"Das Kleid steht dir sehr gut. Gut, dass wir die gleiche Kleidergröße haben.", sagte sie und wollte ablenken, damit Jay sie nicht mehr darauf ansprechen konnte.

"Ist was passiert?", fragte sie einfach drauf los.

Was haben die beiden überhaupt so lange im Badezimmer gemacht. Wahrscheinlich will ich es gar nicht wissen.

"Danke, aber du hast auch so tolle Kleider, da müssen die mir ja stehen.", sagte sie und sah die beiden abwechselnd an.

"Gut, ich gehe mal duschen. " meinte er und ging ohne noch was zu sagen ins Badezimmer um zu duschen.

Danach kam er nur mit einem Handtuch um die Hüfte ins Zimmer.

"Ich habe keine Sachen hier, ich werde zu uns nach Hause fahren müssen." meinte er und sah zu Faith.

"Das steht dir echt gut." Er wollte die angespannte Situation irgendwie auflockern.

"Ähm nein gar nichts ist passiert. Wirklich gar nichts.", meinte sie und suchte sich etwas zum anziehen.

Es dauerte nicht lange, dann war auch Jay wieder da und meinte er müsste nach Hause um sich ein paar Sachen zu holen.

"Du kannst entweder von meinem Dad ein paar Sachen ausborgen oder von meinem Cousin, aber du kannst auch nach Hause wenn du willst.", schlug sie ihm vor.

Bis jetzt hatte sie sich noch nichts angezogen, da sie nicht wusste was Sie anziehen sollte. Sie nahm sich ein Kleid heraus und sah ihn wartete auf seine Antwort.

"Das ist nett danke, dann probiere ich die Sachen. Wäre doch gelacht, wenn sich nichts finden lässt."

Er sah zu Faith.
"Kannst du mir helfen etwas raus zu suchen." Jayden wollte kurz mit seiner Schwester reden.

Komm schon Faith, ich muss mit dir reden.

"Sicher, ich helfe dir gerne. Außerdem bin ich ja schon fertig und Lilith möchte sich bestimmt alleine umziehen."

Sie nahm ihren Bruder an die Hand und zog ihn raus.

"In welchem Zimmer sind die Anziehsachen?", rief sie in das Zimmer.

Natürlich konnte sie sich schon denken welches Zimmer es war, denn zuvor hatte sie sich ja umgesehen. Nachdem Lilith ihr den Weg zum Zimmer beschrieben hatte gingen sie dort rein.

Lilith föhnte ihre Haare, schminkte sich und zog sich ein Kleid an.



Dann wartete sie auf die anderen.

Ob die beiden über mich reden? Ich fühle mich einfach so blöd.

Faith öffnete vorsichtig die Tür und sah ins Zimmer. Lilith hatte sich schon umgezogen und sah sehr hübsch aus. Sie machte die Tür auf und grinste.

"Du siehst wahnsinnig schön aus. Hoffentlich schleppt dich heute keiner ab. Jay und ich passen auf dich auf.", meinte sie und lachte.

Sie drehte sich zu ihrem Bruder und sah ihn an.

"Dann können wir ja los, wenn jeder fertig ist. Ich freue mich schon.", sagte sie freudig und zog Lily zu sich.

Sie packten das Zeug was sie noch brauchten und fuhren feiern.

Die beiden kamen nach Hause und unterhielten sich. Jayden war noch nicht zu Hause, deswegen machten sie sich fertig und legten sich ins Bett und schliefen bald ein.

Als jedoch Lilith aufwachte sah sie sich um und musste sich erst orientieren. Sie wusste gar nichts mehr von gestern. Nur das sie getrunken und getanzt hatten. Vorsichtig weckte sie Faith auf.

"Wie sind wir überhaupt nach Hause gekommen?", fragte die ihre Freundin.

Völlig fertig sah sie Lily an. "Was ist denn? Ich will noch schlafen.", meinte sie und drehte sich zu ihr.

"Ich glaube wir sind mit dem Taxi nach Hause gekommen. So genau weiß ich es auch nicht mehr. Wo ist überhaupt Jayden?", fragte sie jetzt und war blitzwach.

Besorgt sah sie sich im Raum um, aber sie konnte ihn nicht sehen, geschweige denn seine Anziehsachen.

Ihm ist doch nichts passiert. Was ist wenn ihn Kai geschnappt hat.

Faith hüpfte auf und sah Lilith an. "Ich gehe kurz duschen.", sagte sie und war weg.

Nachdem sie fertig war kam sie zurückfand zog sich frische Sachen an.

"Ich hoffe mein Bruder kommt nach Hause, wenn nicht dann...", beendete sie ihren Satz.

"Das kann sein. Achja, Jay ist nicht hier.", sagte sie und sah sich auch um.

"Vielleicht ist er ja auch unten und frühstückt.", meinte sie.

Dann ging Faith duschen und sie legte sich ihre Sachen zurecht. Als sie wieder zurückkam, ging auch sie duschen. Nachdem sie fertig war kam sie wieder ins Zimmer und sah Faith an.

"Keine Sorge, er kommt bestimmt zurück. Vielleicht hat er ja bei jemanden übernachtet.", meinte sie und zuckte mit den Achseln.

An Mary konnte sie sich selbstverständlich nicht mehr erinnern, aber sie wusste von Faith, dass ihr Bruder eine Frauenheld war, deswegen würde sie das auch nicht wundern, wenn er bei einer geschlafen hätte.

Jayden trug Lilith ins Bett und nach wenigen Minuten öffnete sie wieder ihre Augen. Panisch sah sie sich um, denn sie wusste nicht genau ob sie das geträumt hatte oder es doch alles real war.

"Was ist passiert?", fragte sie verwirrt.

Sie fühlte sich richtig erschöpft und total fertig. Die ganze Welt verstand sie nicht mehr.

"Sind meine Eltern weg?", fragte sie ihn gleich.

Jay setzte sich zu Lilith ans Bett und strich ihr die Haare aus dem Gesicht.

"Alles wird gut. Das ganze wird sich alles noch klären. Ich denke deine Eltern sind weg, ja. Es tut mir alles furchtbar leid. Wenn wir nicht zu dir gekommen wären, dann wäre das ganze nicht so ausgeartet. "

"Was haben dir deine Eltern erzählt?" fragt er sie.