Schlafzimmer

Hier suchte sie weiter, unter allem, wo man so etwas verstecken konnte, doch sie fand es nirgends. Dann sah sie sich das Bett an, kniete sich auf den Boden und hob die Decke hoch, doch der Bettrahmen ging bis fast zum Boden, da hätte sie nie im Leben eine Kiste hineinstecken können.

"Wo ist diese blöde Kiste?", fragte sie sich selbst und setzte sich aufs Bett drauf.

Sie hatte echt keine Ahnung, wo sie sein könnte. Dann kam ihr ein Gedanke, der Bettrahmen ging zwar weit runter, aber der Raum unter dem Bett, war ja hohl, das musste es sein. Woanders konnte es nicht sein. Schnell stand sie auf und stand vorm Bett, dann fasste sie an die Bettkante und hob das Bett hoch. Tatsächtlich, da war eine Schachtel. Mit dem Fuß schob sie die Schachtel raus und ließ das Bett wieder runter.

"Das ist es wohl!"

Kim nahm die Schachtel und stellte sie aufs Bett, sich setzte sie daneben.

"Jetzt bin ich gespannt, was da wohl alles drin ist?"

Gespannt öffnete sie die Kiste und zog als erstes ein T-Shirt heraus, das nicht ihr gehörte, das musste wohl das von Kol sein. Nachdem sie es zur Seite gelegt hatte entdeckte sie weitere Sachen, Ausdrucke von Screenshots, Bilder von Kol. Sie sah sich die Bilder an und ihr fiel auf, dass es nicht einmal eines von ihr und ihm gab. Es war, als würde sie Bilder von jemand Fremden ansehen, sie erinnerte sich kein bisschen. Nachdenkend nahm sie die Screenshot Ausdrücke in die Hand, es waren Ausdrücke vom SMS Verlauf der beiden.

Hey, erst einmal... ich hatte deine Handynummer die ganze Zeit in meinem Handy eingespeichert aber es nicht einmal gemerkt. Total doof, oder? Very Happy:D
Aber ich wollte dir nur schreiben, dass Elena zugesagt hat, wegen heute Abend. Ich werde dann bei mir Zuhause kochen! Ich freue mich schon, sie will dir eine Chance geben. Das freut mich so. Und ich freue mich schon auf dich. Kann es kaum erwarten :-*
Kim

Reg dich auf, was du willst, wir könnten Stunden über das schreiben. Es ist aus okay?! Vergiss das einfach alles, ich habe gerade keine Zeit für so etwas.

? Such dir ein Hobby!!
Dann soll dich doch jemand heilen. Du bist total gestört und ich bin bestimmt nicht daran schuld.

Ich habe gedacht, dass du mich hasst. Die letzten Tage waren wirklich nicht einfach und jetzt, wo Klaus mich getötet hat, weiß ich nicht, was ich tun soll...

Ich kann dich nicht hassen. Du bist mir wichtig und ich will nicht das du stirbst... Ich wünschte ich könnte alles zurück drehen. Das allerletzte was ich wollte ist, dass du ein Vampir wirst.

Die legte sie erst einmal zur Seite und starrte das Zeug an, was sie sich gerade angeschaut hatte.

Total tief versunken in Gedanken, wurde sie wieder herausgerissen, weil es klingelte. Wahrscheinlich war das Max, der sich fragte wieso er wohl gegangen sei. Schnell Griff sie das Zeug und machte es in die Box zurück. Dann stand sie auf und ging zur Tür.

Nachdem Kim und Kol nach Taminas Geburtstagsfeier nach Hause gegangen waren gingen sie irgendwann schlafen. Es war doch etwas anderes als Mensch, da wurde man schneller müde. Am nächsten Morgen wachte Kim auf und schmiegte sich an Kols Brust, denn er lag neben ihr im Bett. Sie war gerade sehr glücklich. Der Mann, den sie liebte und sie selber waren Menschen und sie durfte für eine Hauptrolle vorsprechen.

"Bist du schon wach?", fragte sie ihn.

Am liebsten würde sie direkt ihre Sachen packen und zu dem Vorsprechen fahren. Je schneller desto besser.

Ich bin so aufgeregt, ich hoffe, dass ich dort jeden überzeugen kann und die Rolle bekomme.

Kol wachte auf, als Kim fragte ob er schon wach war.

"Mhm, jetzt bin ich wach.", meinte er verschlafen und musste aber doch lächeln.

"Gibt es Frühstück? Oder warum hast du mich geweckt?", fragte er gleich frech und küsste sie auf die Wange.

Er fühlte sich so glücklich wie nie zuvor, aber er wusste nicht wie lange es war.

"Wann willst du zu deinem Vorsprechen fahren? Heute schon?"

"Nein, ich bin bisher noch nicht aufgestanden und ich glaube, dass ich gar nicht so viel Zeug im Kühlschrank drinnen habe. Wir können uns ja einfach vom Bäcker was liefern lassen. Das habe ich letztens schon einmal gemacht und das hat super geklappt. Außerdem ist dort der Kaffee wirklich sehr gut", antwortete sie ihm und legte sich so hin, dass sie sein Gesicht gut sehen konnte.

"Wenn es nach meinen Wünschen gehen würde, wäre ich schon längst dort, aber ich will ja auch nicht übertrieben wirken. Es reicht bestimmt auch, wenn ich morgen erst dort bin. Am besten fliegen wir, das ist am schnellsten. Aber ich muss heute schon ein paar Sachen einpacken. Das habe ich Elena noch gar nicht erzählt, dass ich vorsprechen darf, ich schreibe ihr sofort."

Kim drehte sich zur Seite und griff nach ihrem Handy, dann schrieb sie ihrer Schwester eine SMS.

"Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen."

"Na, dann lassen wir uns etwas liefern.", während er das sagte, knurrte sein Magen schon.

Mensch sein ist echt anstrengend, oft würde ich gerne wieder ein Vampir sein. Wenigstens kann noch zaubern.

"Ich kann es kaum glauben, wenn du es schaffen solltest dann kann ich dich ständig dort besuchen, weil ich entweder jetzt arbeiten gehen werde oder mir ein neues Hobby suchen werde. Das weiß ich noch nicht so genau."

Aber ein wenig böses werde ich mir schon noch behalten. Vielleicht werde ich die Leute um ich herum ein wenig verzaubern.

"Elena habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen. Hat sich schon lange nicht mehr gemeldet. Ist die überhaupt mit Damon noch zusammen? Und wie geht es ihr? Weiß sie überhaupt, dass wir Menschen sind? Über Elena reden wir so selten."

Kaum hatte sie ihrer Schwester eine Nachricht geschickt, bestellte sie über ein paar einfache Schritte über ihr Handy beim Bäcker Frühstück.

"Das sind ja plötzlich viele Fragen, du bist nie so gesprächig!", meinte sie und lachte ein wenig, "Elena weiß, dass wir Menschen sind, aber seitdem haben wir nicht mehr viel Kontakt gehabt. Ich habe mein Leben und sie auch. Und obwohl wir in der selben Stadt wohnen, sehen wir uns kaum. Sie hat eben eine Menge zu tun und ich auch. Und ich denke nicht, dass sie noch mit Damon zusammen ist, oder wieder. Mein letzter Stand, von vor ein paar Monaten, war, dass sie getrennt sind. Und obwohl ich denke, dass die beiden fast wie geschaffen für einander sind, wird es wohl besser so sein, wenn sie eine Auszeit haben. Wenn man das überhaupt Auszeit nennen kann."

Kim setzte sich nun auf und legte ihr Hand zur Seite.

"Ich bin ja nur für dieses Vorsprechen eingeladen worden, das heißt nicht, dass ich die Rolle auch sicher bekomme. Aber das wäre schon sehr cool!"

Kol stand auf und sah aus dem Fenster. Die Sonne schien ihm ins Gesicht und ein kleiner Vogel zwitscherte.

"Immer dieser nervige Vogel. Eigentlich brauche ich mir keinen Wecker mehr zu stellen, jeden Morgen höre ich diesen Vogel. Ich kaufe mir eine Katze und lasse sie nach draußen, vielleicht frisst sie ihn ja.", meinte er verärgert.

Gestresst setzte er sich auf den Stuhl und sah Kim an.

"Wenn ich esse, bin ich vielleicht nicht mehr so gereizt.", sagte er und musste dann doch lachen.

Kim musste lachen, wie er sich über den Vogel aufregte.

"Mich stört das überhaupt nicht. Es ist sogar sehr beruhigend", meinte sie und formte ihre Beine zu einem Schneidersitz, "Das Frühstück müsste in den nächsten Minuten mal kommen."

Gerade hatte sie ihren Satz beendet, klingelte es auch schon an der Tür. Sie trug momentan ein Top und eine Pyjamahose, das war total bequem. Und so stand sie auf und ging zur Tür, öffnete sie, gab dem Typen das Geld und nahm das Frühstück entgegen. Als sie zurück zu Kol ins Schlafzimmer ging setzte sie sich wieder wie vorher aufs Bett und packte das Zeug aus.

"Es gibt heute Frühstück im Bett, kommst du her?", fragte sie und reichte ihm seinen Kaffee entgegen.

Endlich war das Frühstück da und er konnte seinen Bauch vollschlagen mit Brötchen.

"Das lass ich mir bestimmt nicht zweimal sagen."

Voller Freude setzte er sich auf das Bett und nahm den Kaffee entgegen.

"Danke, unser letztes Frühstück. Dann können wir in New York frühstücken. Nach dem vorsprechen können wir uns dort noch einige Sachen zusammen ansehen. Ich kann es kaum erwarten."

Kol nahm einen Schluck und steckte sich.

"Weißt du, was mir gerade für eine Idee kommt? Wenn ich wirklich die Rolle bekommen sollte, wie wäre es, wenn wir uns dann ein Penthouse mieten. An der Upper East Side, direkt am Central Park, das klingt doch traumhaft oder?", fragte sie in gleich.

"Achso, ich sollte uns mal ein Zimmer reservieren, wir müssen ja auch irgendwo übernachten. Darf ich das Hotel aussuchen?", fragte sie ihn mit einem ganz breiten Grinsen im Gesicht.

Kim freute sich schon so. Sie betrachtete es als kleinen Urlaub mit Kol und so etwas hatten sie noch nie zuvor gehabt, darauf freute sie sich genauso, wie auf das Vorsprechen. Es war sehr schön und nichts konnte dieser kleinen Idylle im Wege stehen.

"Das hört sich alles unbeschreiblich schön an. Wir könnten dort unser neues Leben aufbauen. Von mir aus, such du dir die Zimmer aus, dann kann ich mich zurücklehnen und nichts tun.", meinte er und grinste.

Kol nahm sich eine Mehlspeise und biss hinein.

"Weißt du was schlimm ist? Ich bin so überfreundlich nett. Wie hältst du das aus? Mich juckt es oft jemanden zu ärgern."

Darauf meinte er seine Kräfte, da er es liebte jemanden zu verzaubern.

"Danke, ich suche uns ein ganz tolles Hotel raus, das wird toll", meinte sie und biss in ein Croissant hinein. Sie fand es etwas amüsant, dass Kol selbst nicht so ganz damit zurecht kam, wie freundlich er war.

"Ich habe dein Bad Boy Image damals geliebt und ich liebe deine freundliche Art, die du jetzt hast. Es passt einfach zu seinem Wesen", meinte sie und riss ihm seine Mehlspeise aus der Hand, "Aber du hast schon recht, ich vermisse es auch gemein zu sein", sagte sie witzelnd, biss ein großes Stück ab und lachte, während sie kaute.

"Dann darf ich ja ein wenig gemein sein.", meinte er und freute sich darüber. Doch dann riss Kim ihm seine Mehlspeise aus der Hand und er fing an zu lachen.

"Na, warte. Das bekommst du schon noch zurück.", sagte er und riss ihr dafür das Croissant aus der Hand und stopfte sich das ganze in den Mund.

Zwar konnte er nicht mehr reden, aber immerhin hatte er sich an ihr gerächt. Nachdem er es gegessen hatte sah er sie mit einem breiten grinsen an.

"Wir müssen wahrscheinlich doch nochmal heute zu einem Bäcker. Ich habe noch immer Hunger."

Seitdem Kol kein Vampir mehr war, aß er ohne Ende. Leider wirkte sich das nicht so gut auf seine Figur aus. Ein paar Kilo hatte er auf jeden Fall zugenommen.

"Ich muss bald trainieren gehen, wenn ich so weiter esse.", sagte er und lachte.

"Hey", fauchte sie ihn aus Spaß an, als er ihr Croissant nahm und es einfach auf aß, "Das war jetzt echt gemein!"

Kim trank von ihrem Getränk und stellte es zur Seite.

"Ich war nicht so lange ein Vampir, da fällt es mir nicht so schwer meine Figur zu halten. Du warst viele Jahrhunderte ein Vampir.. oder Jahrtausende? Auf jeden Fall sehr lange. Da ist das bestimmt nicht so einfach", sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen.

"Vermisst du es?", fragte sie ihn jetzt.

"Ab und zu schon, aber es ist schön mit dir ein Mensch zu sein. Vor allem wenn man die richtige Person fürs Leben gefunden hat. Wir beide sind froh, wieder Menschen zu sein.", sagte e mit einem lächeln.

Nachdenklich starrte er nach draußen.

Ich kann mich glücklich schätzen mit ihr endlich eine Familie zu gründen, aber zuerst kommt ihre Karriere dran. Ich frage mich nur was ich machen soll?

Dann sah er wieder zu ihr. "Wenn die dich nicht nehmen werden sie es früher oder später bitter bereuen, weil du dann schon sehr berühmt bist und du wirst ihnen mit Freuden absagen.", meinte er und musste lächeln.